Chronik - Freiwillige Feuerwehr Röthenbach b. Altdorf

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Die Chronik
von Reinhard Neudert
"Die vorliegende Entstehungsgeschichte der FFW Röthenbach kann nicht Anspruch auf Vollständigkeit erheben, weil die dafür erforderlichen Unterlagen und Aufzeichnungen vor allem für die ersten Jahrzehnte fast vollständig fehlen."




1877-1911


Erst 1976 wurde bei Nachforschungen in einer anderen Sache im Gemeindearchiv zufällig bei der Durchsicht einzelner Urkunden ein Nachweis gefunden, der sich als die „Geburtsurkunde“ der FFW Röthenbach herausstellte. Die Gründung unseres Vereins erfolgte demnach nicht erst 1882, sondern bereits am 10. Juni 1877.
Gründungsurkunde
Gründungsurkunde der Freiwilligen Feuerwehr Röthenbach bei Altdorf (von 1899)
Ehrendiplom
Ehrendiplom von Herrn Leonhard Rupprecht (von 1894)
1912-1952


Im Protokollbuch finden wir erstmals einen Eintrag aus dem Jahr 1912, aus dem hervorgeht, dass am 1. September eine Inspizierung durch den Bezirksvertreter Hauenstein durchgeführt wurde, die unserer Wehr großes Lob einbrachte. In den Jahren 1914 bis 1918 wurde unsere Wehr stark in Mitleidenschaft gezogen, weil mehr als ein Viertel der Kameraden in den 1. Weltkrieg ziehen musste. So ist es nicht verwunderlich, dass erst ab 1919 wieder ein geregelter Übungsverlauf möglich war. Bei allen routinemäßigen Inspizierungen durch den jeweiligen Bezirksvertreter in den Jahren nach dem 1. Weltkrieg wurde unserer Wehr große Anerkennung ausgesprochen. Ihren guten Ausbildungsstand musste die Wehr in dieser Zeit mehrmals bei Brandeinsätzen unter Beweis stellen.

Auch der 2. Weltkrieg stellte unsere Wehr vor fast unlösbare Probleme. Ein Neuaufbau nach Kriegsende wurde jedoch schnell in Angriff genommen und zunächst auf die vorhandenen veralteten Ausrüstungsgegenstände zurückgegriffen. Da seinerzeit fast keine Finanzmittel zur Verfügung standen, konnten die Neuanschaffungen nur nach und nach in den Folgejahren getätigt werden.




1953-1969


Obwohl bereits 1953 die ersten Schritte für die Errichtung eines Feuerwehrgerätehauses unternommen wurden, konnte mit dem Bau erst am 21. März 1956 begonnen und durch geleistete Hand- und Spanndienste aller Kameraden das Bauvorhaben noch im Oktober des gleichen Jahres abgeschlossen werden. Am 26. April 1958 wurde in Anwesenheit von Kreisbrandinspektor Sußner von Landrat Baron Stromer das Gerätehaus samt neuer Ausrüstung offiziell an unsere Wehr übergeben. In den Folgejahren wurde vor allem die Ausrüstung durch zahlreiche Anschaffungen weiter verbessert, so dass es unumgänglich wurde, an eine Erweiterung des erst 1956 erstellten Feuerwehrgerätehauses zu denken. Wegen der Kostenfrage musste die Feuerwehrhauserweiterung sehr lange zurückgestellt werden.
Löschübung 1969 - Aufstellung
Löschgruppe der FFW Röthenbach zur Abnahme des ersten Leistungsabzeichens, in Bronze, angetreten. Prüfung beendet und bestanden. Die Aufnahmen entstanden auf dem Röthenbacher Anger.
Löschübung 1969 - Saugleitung hoch!
Löschgruppe der FFW Röthenbach zur Abnahme des ersten Leistungsabzeichens, in Bronze, angetreten. Prüfung beendet und bestanden. Die Aufnahmen entstanden auf dem Röthenbacher Anger.
Löschübung 1969 - Wasser marsch!
Löschgruppe der FFW Röthenbach zur Abnahme des ersten Leistungsabzeichens, in Bronze, angetreten. Prüfung beendet und bestanden. Die Aufnahmen entstanden auf dem Röthenbacher Anger.
1970-1974


Im Jahr 1972 wurde am 5. und 7. Juni das 90-jährige Vereinsjubiläum groß gefeiert, weil man seinerzeit wegen fehlender Unterlagen davon ausging, dass 1882 das Gründungsjahr unserer Wehr sei. Wie bereits anfangs der Chronik erwähnt, wurde die Gründungsurkunde erst 1976 entdeckt; somit fand die 90-Jahr-Feier 5 Jahre zu spät statt. Unter der Schirmherrschaft von Landrat Purucker wurde in diesen beiden Tagen ein umfangreiches Programm abgewickelt. In einem 2000 Personen fassenden Festzelt mit Musikkapellen wurde die Fahnenweihe durchgeführt und viele Kameraden für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt. Nach einem langen Festzug mit 4 Kapellen durch Röthenbach wurde anschließend im Festzelt feierlich ein ökumenischer Festgottesdienst abgehalten. Dieses großartige Fest wird den vielen Teilnehmern in sehr guter Erinnerung bleiben.

Ausrüstung 1972
Ausrüstung der FFW Röthenbach im Jahre 1972: Mannschaftswagen, Drehleiter, TS 8
Aktive Wehr 1972
Gruppenfoto der aktiven Wehr aus dem Jahre 1972.
1975-1979


1975 sollte das bis dahin erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte werden. U. a. wurde am 18.04.1975 eine Sportabteilung gegründet, aus der später der selbstständige Verein FV Röthenbach hervorging; zwei Löschgruppen konnten hervorragende Leistungsabzeichen erringen; das neue Löschgruppenfahrzeug LF 8 einschließlich einer kompletten Ausrüstung für den schweren Atemschutz wurde in Empfang genommen. Darüber hinaus wurde das alte Feuerwehrhaus abgerissen und mit dem Neubau begonnen. Bereits ein Jahr später war der Neubau fertig. Zu erwähnen ist unbedingt, dass mit Ausnahme der Elektroinstallation alle Arbeiten in Eigenregie von vielen fleißigen Kameraden durchgeführt wurden. Durch den zusätzlichen Anbau von Damen- und Herrentoiletten sowie eines Abstellraumes im darauffolgenden Jahr stand uns ein Haus zur Verfügung, dass alle Erwartungen und Anforderungen für die nächsten Jahre erfüllen konnte.

Nachdem die Gründungsurkunde erst 1976 gefunden wurde, stand plötzlich die 100-Jahr-Feier bereits ein Jahr später an. Aus Zeit- und Kostengründen und weil die 90-Jahrfeier erst 5 Jahre zurücklag, wurde die 100-Jahr-Feier 1977 in einem Festzelt mit zahlreichen Gästen, ortsansässigen Vereinen und Nachbarwehren im kleinen Rahmen abgehalten.

Bei der Gebietsreform in Bayern konnte erreicht werden, dass die FFW nach dem 01.01.1978 selbstständig bleiben konnte. In den Folgejahren musste unsere Wehr zu vielen Löscheinsätzen ausrücken. Erwähnt seien hier unter anderem die Großbrände in den landwirtschaftlichen Anwesen in Unterwellitzleithen, in der Spielzeughalle in Diepersdorf, die Brände im Gasthof –Grünes Tal“ und im Sägewerk Kreutzer in Altdorf.




1980-1995


Nach 30 Jahren als 1. Kommandant wurde Hans Vestner bei der Hauptversammlung  am 13.01.1990 zum Ehrenkommandanten ernannt.

Unsere traditionelle Sonnwendfeier fand 1990 erstmals nicht mehr auf dem Hegnenbühl, sondern seitdem jährlich auf einer Wiese am nördlichen Waldrand oberhalb von Röthenbach statt.

Ebenfalls 1990 nahm unser Verein erstmals am Altdorfer Altstadtfest teil.

1993 wurde die 1. Weihnachtsbaumaktion gestartet, die seitdem jedes Jahr von Kameraden durchgeführt wird.
1994 wurde der FW-Stammtisch ins Leben gerufen, der seitdem immer am 1. Freitag jeden Monats ab 20. Uhr im Feuerwehrhaus stattfindet und von den Mitgliedern gerne angenommen wird. Er ist aus unserem Vereinsleben nicht mehr wegzudenken.

Im Februar 1995 wurde eine Frauengruppe mit zunächst 8 Damen gegründet.




1996-1999


Durch den plötzlichen Tod unseres 1. Vorstandes Fritz Kellner wurde bei der Hauptversammlung am 06.01.1996 eine Neuwahl der Vorstandschaft notwendig, mit folgendem Ergebnis:

1. Vorstand: Oswald Lamprecht
2. Vorstand: Konrad Häusler
Kassier: Rudolf Rupp
Schriftführer: Günter Schuierer

Als erste Amtshandlung konnte Erich Bloß für seine 30-jährige Tätigkeit als Kassier vom neuen 1. Vorstand geehrt werden.

Nach einer Bauzeit von einem Jahr mit viel Eigenleistung unserer Kameraden konnte das erweiterte Feuerwehrhaus am 15.06.1996 in einer Feierstunde übergeben werden. Nach den Grußworten der zahlreichen Ehrengäste fand eine Führung durch das sanierte und erweiterte Feuerwehrgerätehaus und zusammen mit der FFW Altdorf eine große Geräteschau statt.

Das sehr erfolgreiche Jahr 1996 wurde überschattet durch den überraschenden Tod unseres 2. Vorstandes Konrad Häusler und seiner Ehefrau.

Im Jahr 1997 erfolgte die Gründung der Jugendfeuerwehr und wird seitdem vom 2. Kommandanten Andreas Voit mit viel Engagement geleitet. Neben den Ausbildungsschwerpunkten kommt dabei auch die Kameradschaftspflege durch viele schöne Unternehmungen nicht zu kurz.
Erste Jugendgruppe
Die erste Jugendgruppe der Röthenbacher Wehr legte im Jahre 1999 die Prüfung zur Leistungsspange ab. Auf dem Foto von links nach rechts: Georg Bräunlein, Christian Bräunlein, Michael Nagl, Sebastian Raß, Katrin Scheske, Sabine Deinhardt, Stefan Bloß und Stefan Giurbino.
Leistungsspange 1999
Die erste Jugendgruppe der Röthenbacher Wehr legte im Jahre 1999 die Prüfung zur Leistungsspange ab.
2000-2020


Am 03. Dezember 2001 mussten wir von Peter Wagner Abschied nehmen. Er war unser ältestes Mitglied und über 73 Jahre im Verein.

Bei der Jahreshauptversammlung am 05.01.2002 wurde Günter Schuierer für seine über 30-jährige Tätigkeit als Schriftführer geehrt.

Vor allem die letzten Jahre waren nicht nur geprägt von Löscheinsätzen, Schulungen und Übungen, sondern auch durch die Teilnahme an vielen Jubiläen von Nachbarwehren und die Veranstaltungen zur Kameradschaftspflege.

Eine vollständige Aufzählung würde den Rahmen dieser Chronik sprengen. Doch einige müssen unbedingt genannt werden, wie Sonnwendfeier, Altstadtfest, Karpfenessen, Freitagsstammtisch, Weihnachtsfeier und die Vereinsausflüge. Stellvertretend für die vielen erlebnisreichen 2-Tagesfahrten sind die Fahrt in den Spreewald vom 1./2. Juli 1995 und in den Harz am 21./22. Juli 2001 zu nennen.

Einen hohen Stellenwert hatte nicht nur die Pflege der Kameradschaft, sondern stets auch die Aus- und Fortbildung unserer Kameraden und die Ausstattung mit den nötigen Ausrüstungsgegenständen, um eine starke und schlagkräftige Wehr zu erhalten.
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